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Fettleber – eine Zivilisationskrankheit auf dem Vormarsch!

Die Leber ist eines der größten Organe des Körpers mit vielen für den Stoffwechsel wichtigen Funktionen. Sie wandelt unter anderem Nährstoffe aus der Nahrung in für den Körper verwertbare Stoffe um, speichert sie und gibt sie bei Bedarf an die Zellen ab.
Nehmen wir aber dauerhaft mehr Kalorien zu uns, als wir verbrauchen, wird dieser Energieüberschuss in Fett umgewandelt und dieses wird vor allem in der Leber gespeichert. Mit der Zeit verfettet sie so immer mehr und die Blutfettwerte erhöhen sich entsprechend.

So hat sich die Fettleber zu einer Volkskrankheit entwickelt: Bei fast jedem vierten Erwachsenen und jedem dritten übergewichtigen Kind (!) in Deutschland liegt sie vor. Von den Typ II – Diabetikern und stark Übergewichtigen sind sogar 85 Prozent betroffen. In den meisten Fällen bleibt sie über einen langen Zeitraum unentdeckt. Doch die Folgen dieser Erkrankung haben es in sich!
Eines gleich vorweg: Da die Leber eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit hat, kann sich eine Fettleber bei rechtzeitiger Diagnose völlig zurückbilden!

Was aber ist eine Fettleber?
Bevor es zu einer Fettleber kommt, spricht man von einer sogenannten Leberverfettung. Erst wenn die Verfettung mehr als 50% ausmacht, spricht man diagnostisch von einer Fettleber. Diese ist dann erheblich vergrößert und kann schließlich das doppelte ihres Ausgangsgewichtes erreichen!
Das Tückische: Eine Fettleber tut nicht weh und verursacht, wenn überhaupt, dann nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. In fortgeschrittenen Stadien können Übelkeit, Völlegefühl oder/und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch vorkommen.
Meist wird sie erst entdeckt, wenn die Leber-Laborwerte auffällig werden.

Man unterscheidet 3 Stadien:

  • Stufe 1: Fettleber ohne entzündliche Reaktion
  • Stufe 2: Fettleber mit entzündlicher Reaktion (Steatohepatitis)
  • Stufe 3: Leberzirrhose

Diagnose der Fettleber:

  • ab 20 bis 30% Leberverfettung lässt sie sich im Ultraschall (Sonografie) erkennen
  • Blutentnahme zur Bestimmung spezifischer Leberenzyme (GGT, GPT, GOT)
  • Bestimmung des Fettleber-Index (FLI): Der FLI wird aus dem Body-Mass-Index (BMI), dem
  • Bauchumfang sowie den Blutwerten GGT und Triglyceriden errechnet.
  • nur in seltenen Fällen ist eine Punktion des Lebergewebes (Leber-Biopsie) notwendig.

Die Folgen der Fettleber-Erkrankung haben es in sich!
Mit einer chronischen Fettleber steigt das Risiko von Leberentzündungen und Leberzirrhose bis hin zum Leberkrebs. Des weiteren entwickeln sich aus einer chronischen Fettleber häufig Diabetes Typ II, Bluthochdruck sowie Herz- und Gefäßerkrankungen.
Damit steht sie also im Zusammenhang mit den häufigsten Todesursachen in den Industrienationen.

Was sind die Ursachen einer Fettleber?
In früheren Zeiten resultierte eine Fettleber meist aus einem hohen Alkoholkonsum, sowie anderen, eher selteneren Ursachen (Viruserkrankungen, Gifte, Belastungen durch Medikamente, Eiweißmangel durch Unterernährung).
Heute geht sie in den überwiegenden Fällen auf eine chronisch positive Energiebilanz zurück - was nicht so positiv ist wie es klingen mag. Denn es bedeutet: Es wird mehr gegessen als vom Körper verbraucht wird, auch da wir zu inaktiv sind, sprich: Uns zu wenig bewegen. Beachtenswert ist, dass dies auch auf schlanke, normalgewichtige Menschen zutreffen kann. Fetteinlagerung in den Organen kann bei fehlender Muskelmasse durchaus einen unauffälligen BMI (Body-Mass-Index) ergeben. So sind 15 Prozent der Schlanken betroffen!

Übrigens ist heute bekannt, dass nicht etwa die Aufnahme von Fetten über die Nahrung die Hauptursache einer Fettleber ist. Ausschlaggebender ist ein Übermaß an Kohlenhydraten, sowie ein hoher Fructose-Konsum (Fruchtzucker, enthalten beispielsweise in Softdrinks, Obst-Smoothies, Säften, Fertigprodukten und ähnlich). Beides wandelt der Körper bei Bewegungsmangel in Fett um und lagert es u.a. in der Leber ab.

Zum Glück, wie bereits oben erwähnt, kann diese Fetteinlagerung im Lebergewebe rückgängig gemacht werden! Eine Kombination aus angepasster Ernährung zusammen mit regelmäßiger Bewegung bringt den Stoffwechsel wieder in die richtige Spur!