Arthrose in den Händen – in der Regel gut behandelbar!
Viele Menschen leiden unter einer Arthrose der Fingergelenke. Am häufigsten findet sich eine Rhizarthrose, die auch als Daumensattelgelenkarthrose bezeichnet wird. Sie befindet sich an der Basis des Daumens nah am Handgelenk.
Häufig wird ein eher negativer und einseitiger Eindruck hinsichtlich der Therapieoptionen vermittelt. Daher möchte ich an dieser Stelle gleich vorweg nehmen, dass ich persönlich bei Arthrose überwiegend eine sehr gute Ansprechbarkeit auf Behandlungen erlebt habe!
Arthrose bedeutet nicht Arthritis!
Nun bringt es meiner Meinung nach der alleinige Begriff „Arthrose“ als Diagnose mit sich, dass hier einiges an Missverständnissen und Sorgen entstehen kann. Denn „Arthrose“ bedeutet ja erst einmal lediglich „Gelenk- bzw. Knorpelverschleiß“. Wie soll denn der Knorpel aber langfristig wieder aufgebaut werden, könnte man sich da fragen. Läuft dies nicht zwangsläufig auf chronische Schmerzen und/oder eine Operation hinaus?
Zu selten wird in diesem Zusammenhang darüber informiert, dass Arthrosen häufig bei CT-Aufnahmen als völlig schmerzfreie Zufallsbefunde entdeckt werden. Dies ist seit langer Zeit bekannt. Zunehmendes Alter korrespondiert ganz natürlich mit einer Zunahme an Gelenkverschleiß. Schmerzen muss dieser deswegen noch lange nicht.
Gehen wir aufgrund einer Daumensattelgelenkarthrose zum Arzt, dann allerdings liegen Schmerzen vor. Das Gelenk wird druckempfindlich, möglicherweise geschwollen und überwärmt sein. In diesem Fall liegt eine Entzündung des Gelenks vor, eine Arthritis. Eine „Itis“ meint immer eine Entzündung, wie beispielsweise bei einer Hepatitis, einer Leberentzündung. So müsste die Diagnose hier eigentlich „Arthritis bei Arthrose“ oder „reaktive Arthrose“ lauten.
Behandelt werden demnach auch nicht der Verschleiß, sondern die Beschwerden, wie Schmerz, Schwellung, Kraftverlust, eingeschränkte Beweglichkeit.
Als Behandlungsoptionen werden größtenteils rein lokale, also auf den schmerzenden Gelenkbereich bezogene Maßnahmen erwähnt. Zu Beginn werden meist Schmerzsalben und frei verkäufliche Schmerzmittel verordnet. Neben Bewegungsübungen finden später genauso Elektro- und Ultraschallbehandlungen, Kortisonspritzen, als auch Operationen, neuerdings mit Einsatz von körpereigenen Gewebe, Anwendung. Evtl. erhalten die Betroffenen Verordnungen für Physio- und Ergotherapie.
Langfristige Funktionswiederherstellung durch Einbeziehung der Umgebung
Beginnt die Behandlung früh genug, lassen sich die Beschwerden in der Regel ziemlich gut behandeln. Es sei denn es liegen andere Erkrankungen vor, die dies erschweren. Naturheilkundlich betrachtet, wird wie schon erwähnt offensichtlich, dass die oben erwähnten Maßnahmen sich alle nur auf die betroffenen Regionen beschränken. Doch bereits Lockerungen von Faszien und Muskeln am Arm, also gar nicht am betroffenen Gelenk selber, führen in den meisten Fällen zu einer Schmerzreduktion. Das kommt u.a. daher, dass die Spannung in dem Gelenk reduziert wurde. Auch ist es hilfreich, für eine langfristige Beschwerdefreiheit, die Halswirbelsäule, samt Nervengeflechte im Nacken zusätzlich zum betroffenen Gelenk in die Behandlung einzubeziehen. In meiner Praxis kombiniere ich dabei manuelle Behandlungen, d.h. mit den Händen ausgeführte Therapien, mit Reflexzonenakupunktur. Letztere kann auch schmerzfrei mit Licht ausgeführt werden. Ergänzt wird dies je nach Situation durch Salben, evtl. Hinweise zur Ernährung, sowie Dehnübungen. An dem Verschleiß des Knorpels hat sich dabei nichts verändert.
Für Arthrosen mit Beschwerden in anderen Gelenken, seien es die Hüfte, oder das Knie, gilt das gleiche: die Beschwerden lassen sich in der Regel gut behandeln, obgleich die Arthrose natürlich bestehen bleibt.